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Lebensmittelabfälle Vol. 2

Jede/r Vorarlberger/-in wirft im Jahr elf Kilogramm an Lebensmitteln weg. Nicht jede/r. Und doch im Durchschnitt pro Kopf in Vorarlberg. Gesamt landen Lebensmittel im Wert von 45 Millionen Euro jährlich im Müll.

 

Gehen wir von dem aus, dass Lebensmittel (das Essen und Trinken) für unser Leben essentiell sind, haben diese einen hohen Wert haben. Beobachten wir den eigenen oder auch generell den Umgang mit Nahrungsmitteln und deren Zufuhr in unseren Körper stellen wir fest, dass wir vielleicht deutlich mehr Stunden in der Woche am Smartphone verbringen als mit bewusstem Einkaufen, Kochen und Essen.

 

Nun gut, das mag sich in Zeiten wie diesen gerade verändern oder verändert haben. Und doch bergen die derzeitigen Hamsterkäufe doch Potenzial, dass Lebensmittel ungenießbar werden oder sogar weggeschmissen werden. Mehr denn je ist nun angebracht achtsam mit unseren lebensnotwendigen Ressourcen umzugehen.

 

Achtsamer Umgang mit Ressourcen

 

Hatten wir schon mal Gelegenheit dazu unser tägliches Brot und sei es nicht das Getreide dafür, sondern nur mal Kräuter, Gemüse oder Beeren selbst zu produzieren, werden wir eine Ahnung davon haben, was das für ein Aufwand ist. Denn: Verschwenden wir Lebensmittel, verschwenden wir auch all jene Ressourcen und Rohstoffe, die bis dahin angefallen sind, z. B. ein Stückchen fruchtbares Land, die Bodenbearbeitung, die Kompostierung und die Saatgutproduktion, die Aussaat, Pflege, Düngung und Ernte, die Veredelung, den Weitertransport … … Denken wir das doch mal bis zu Ende oder von Anfang an.

 

Einkaufsverhalten ändern

 

Vielleicht überdenken wir auch unser Einkaufsverhalten.

Denn: Es geht beim Vermeiden und Reduzieren von Lebensmittelabfällen auch um den Einkauf.

  • Muss ich täglich zum Supermarkt nebenan zum Einkaufen?
  • Oder reicht ein Mal im Monat ein größerer Einkauf von Trockenvorräten beim Regionalmarkt oder Bioladen?
  • Kann ich Frischeprodukte ein Mal wöchentlich direkt beim Produzenten oder am Bauernmarkt einkaufen?
  • Wäre es denkbar, Fleischwaren in größeren Mengen (Pakete) zu kaufen und einzufrieren?
  • Ließe sich das Gemüse der Saison einmachen oder (tiefgefroren) lagern?
  • Habe ich meine Sackerln und Dosen mit dabei und kann ich die Waren unverpackt kaufen?


Vor dem Einkauf bietet sich u. a. an sich folgende Fragen vor Augen zu führen:

  • Was habe ich zu Hause uns muss als erstes (auf)gegessen/verkocht werden?
  • Was möchte ich diese Woche (oder heute) konkret kochen?
  • Was von den Zutaten habe ich noch zu Hause auf Vorrat?
  • Was benötige ich an zusätzlichen Zutaten dafür?
  • Kann ich eine Variante der Speise mit saisonal und regional erhältlichen Produkten kochen?
  • Wie kann ich die gesamte Frucht, Gemüse verwenden: Mit Kraut, Strunk und Stil?
  • Was ist übrig geblieben? Wie verwerte ich diese Resten?


Generell gilt

  • Ordnung in den Schränken und im Kühlschrank hilft, um einen Überblick zu bewahren.
  • Wochen-Essenspläne schreiben.
  • Einkaufsliste schreiben, um Spontankäufe zu vermeiden.
  • Nicht zu viel einzukaufen und nur das was auch gegessen wird: Werbung abbestellen.
  • Reste von einzelnen Lebensmitteln oder Essensreste weiter verwerten.
  • Abgelaufene Lebensmittel nicht wegzuschmeißen. Wir verfügen über ausgezeichnete Sinne!
  • Zu viel an Geerntetem umgehend einfrieren, veredeln oder mit anderen zu teilen.
  • Vor dem Urlaub aufzubrauchende Lebensmittel weitergeben.
  • Geschenkt bekommene und nicht schmeckende Lebensmittel weiter schenken.
  • Foodsharing-Initiativen wie Fairteiler nutzen.
  • Organische Abfälle kompostieren. Das geht auch in Wohnung mit einem Wurmkomposter oder am Balkon in Pflanztrögen.

Konkret zum Titelbild und Brot

  • Brot lässt sich als ganzes oder in Scheiben geschnitten hervorragend einfrieren.
  • Hart gewordenes Brot lässt sich gut angebraten (oder auch nicht) als Suppenbeilage oder als Topping am Salat verwenden.
  • Nicht mehr frisches Brot lässt sich ausgezeichnet überbacken als Knoblauch- oder Racelettebrot verzehren.
  • Als nicht mehr frischem, härterem Toast, Weißbrot oder Zopf lassen sich hervorragend French Toast, Scheiterhaufen oä. kochen.

Also, Brot muss wirklich nicht im Biomüll landen. Alternativ könnten damit auch noch Hühner oder andere Tiere gefüttert werden.

 

In der derzeitige Covid-19-Situation bietet sich mehr denn je das Vermeiden von Spontankäufen an. Jüngere Menschen könnten Einkäufe für Andere (ältere Personen oder in Quarantäne befindliche Menschen) übernehmen. Internet-Käufe machen in vielen Fällen derzeit und auch in Zukunft nicht Sinn. Vielmehr sollten wir die heimischen, regionalen, kleinen Produzenten und Dienstleister/-innen beim Einkauf unterstützen. Da bietet sich der Einkauf vom Lebensmitteln saisonal, unverpacktdirekt und regional beim Bauern an. Viele der Direktvermarkter bieten Selbstbedienungstheken oder -läden an. Oder aber auch Lieferservices. Und auch ich als regionale Kleinunternehmer/-innen bzw. weltweit online verfügbare Beraterin und Marketerin mit www.nachhaltigkommunizieren.com auf Ihre Aufträge nach (oder auch schon vor) dem Sommer 2020 .

 

Die Versorgung mit regionalen Lebensmitteln ist wichtiger denn je. In Österreich sind wir gut versorgt mit Lebensmitteln. Lt. dem Bundesministerium für hoher Selbstversorgungsgrad bei Milch (100%+), Käse (100%), Fleisch (100%) und Getreide (86%). Der Wert einer guten, regionalen Versorgung mit den essentiellen Mitteln des Lebens wird jetzt noch einmal mehr bewusst. Diese Wertschätzung in den Alltag auch nach der Krise mitzunehmen, macht Sinn.

 

In diesem Sinne konzentrieren wir uns auf die wesentlichen Dinge des Lebens und bleiben wir gesund.

 

Dieser Artikel ist für die App Direkt Regional entstanden. Die App, die Produzenten und Konsumenten miteinander verbindet.

 

Von mir. 

Andrea* | Die Quertexterin

 

Foto von Wesual Click auf Unsplash

 

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