Wenn uns dicke Nebelschwaden oder auch die ersten Schneeflocken begrüßen, wenn wir uns alle auf die besinnliche Vorweihnachtszeit einstellen und es draußen leiser wird, dann versüßt uns eine zarte Erinnerung an die warme Jahreszeit stets den Morgen. Auf unserer Frühstückssemmel, in der Palatschinke oder in der Mehlspeise? Marmelade ist aus unserer Küche nicht wegzudenken.
Vielleicht waren wir im Sommer und Herbst selbst schon fleißig und die Gläschen mit dem kostbaren Inhalt aus dem eigenen Garten stapeln sich in unserer Speis oder dem Vorratskeller. Aber auch wer keinen Garten hat oder schlicht und einfach nicht die Zeit, um selbst einzukochen, der findet in der App Direkt Regional ein breites Angebot an Marmeladen, Gelees und Fruchtaufstrichen für jeden Geschmack, direkt von regionalen Erzeugern mit Liebe hergestellt.
Der Streit um die Marmelade
Interessant ist, dass wir laut EU-Verordnung lt. www.ris.bka.gv.at eigentlich Konfitüre essen, wenn wir uns die klassische Marillenmarmelade auf die Frühstückssemmel schmieren? Laut EU-Definition wird Marmelade nämlich nur aus Zitrusfrüchten hergestellt. Alles andere ist als Konfitüre oder Fruchtaufstrich definiert.
Aber was ist eigentlich der Unterschied? Bei der Konfitüre wird ein Mindestanteil von 350 Gramm Frucht pro Kilogramm Erzeugnis vorgeschrieben, während der Fruchtaufstrich meistens einen viel höheren Fruchtanteil aufweist. Gelee dagegen wird rein aus dem Fruchtsaft hergestellt und muss einen Fruchtanteil von mindestens 35 Prozent aufweisen.
2004 hat diese Klassifizierung nach einiger Verwirrung dazu geführt, dass eine Ergänzung zur EU-Richtlinie verfasst wurde, nach der Bauern und Direktvermarkter in Österreich ihre Produkte weiterhin als „Marmelade“ verkaufen dürfen, weil diese in unserem Sprachgebrauch einfach stärker verankert ist als Konfitüre. Supermärkte dagegen müssen sich nach wie vor an die korrekte Klassifizierung halten. Mit dem Kauf einer Marmelade vom Bauern betreiben wir somit nicht nur kulinarische, sondern auch Brauchtumspflege und unterstützen unsere heimischen Betriebe.
Haltbarmachen hat eine lange Geschichte
Schon seit Generationen wird aus Wildobst und Gartenfrüchten, aus Kräutern und Gemüse Haltbares für die winterliche Vorratskammer gemacht. Der Begriff Marmelade leitet sich von der portugiesischen Bezeichnung marmelo für Quitte ab und bezeichnet einen traditionellen Brotaufstrich aus Quittenmus (marmelada), das mit Zucker oder früher Honig eingekocht wurde. Der Begriff marmelo leitet sich etymologisch vom lateinischen melimelum und vom griechischen melimelon ab und bedeutet wörtlich übersetzt Honigapfel.
Auch im alten Rom wurde bereits ein Vorläufer der Marmelade hergestellt. Bei Ausgrabungen im Jahr 1937 konnten Reste eines Fruchtaufstrichs aus Zwetschgen und Zuckerrohr in Tongefäßen nachgewiesen werden. Das älteste britische Rezept für Marmelade aus Bitterorangen stammt aus dem Jahr 1677.
Queerbeet im Marmeladenglas
Im Übrigen ist es egal, wie wir unsere Endergebnisse bezeichnen. Ob Fruchtaufstrich, Marmelade, Konfitüre oder Gelee – die Hauptsache ist doch, dass sie uns schmecken. Und Kreativität bei der Wahl und Kombination der Zutaten macht auch vor dem Marmeladeglas nicht Halt. Längst sind es nicht nur die heimischen Obstsorten, die unser Brot und unsere Mehlspeisen versüßen. Wildobst, alte Obstsorten sowie Kräuter und auch das Gartengemüse werden munter kombiniert. Oder wie wäre es mit Holundermus zum klassischen Riebel aus Vorarlberger Riebelmais? Oder unkonventioneller zum Beispiel Fruchtaufstrich mit Apfel-Zucchini oder Brombeere-Mohn-Eierlikör?
Tipp
Rund 300ml Milch, 180g Dinkelvollkornmehl, zwei Eier verrühren und Kelle für Kelle den Teig als Palatschinken in der Pfanne mit Butter ausbacken. Mit einer Marmelade nach Wahl bestreichen, einrollen und ggf. mit Staubzucker bestreuen. Fertig sind die feinen Palatschinken.
Dieser Artikel ist für die App Direkt Regional (www.direkt-regional-com) entstanden.
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