Wer liebt sie nicht, die knackigen, leuchtend roten Früchte des Paradiesapfels, auch Paradeiser, Goldapfel (von ital. Pomo d’oro) oder Liebesapfel genannt. Erst im 19. Jahrhundert hat sich die heute gebräuchliche Bezeichnung “Tomate”, die vom aztekischen „Xītomatl“ abstammt, etabliert.
In der italienischen Küche dürfen Tomaten bei keiner Mahlzeit fehlen. Aber auch in unserer heimischen Küche und vor allem im bunten Sommersalat sowie in der Vorratsküche hat sie ihren fixen Platz. Egal ob eingelegte, getrocknete Tomaten oder selbstgemachtes Tomatenketchup, ein schnelles Sugo für die Spaghetti oder Tomatenmark zum Würzen, das schmackhafte Gemüse ist vielseitig einsetzbar.
Ein Gemüse mit bewegter Geschichte
Dabei kennen wir die Tomate in Europa erst vergleichsweise kurze Zeit. Ursprünglich ist sie in Mittel- und Südamerika beheimatet, wo es auch einige Wildformen des beliebten Nachtschattengewächses gibt. Die indigenen Kulturen Mittel- und Südamerikas haben bereits etwa 200 v. Chr. deren Samen regelmäßig kultiviert. Anfang des 16. Jahrhunderts nach der Eroberung Mexikos durch Hernán Cortés kamen schließlich die ersten Tomatenpflanzen auf dem Seeweg nach Europa. Zunächst wurden diese Raritäten als Zierpflanzen in die Gärten des Adels und der Oberschicht gepflanzt, da man auch ihre Früchte für giftig hielt.
Erst im 17. Jahrhundert setzte sich die Tomate auch allmählich als Speisepflanze durch. Und es waren die Italiener, die sie erstmals in der Küche verarbeiteten. Nicht verwunderlich also, dass sie inzwischen ein Hauptbestandteil der italienischen Küche geworden sind. Auf den Wiener Märkten gab es die ersten “Paradeiser” allerdings erst um 1900 und erst nach dem 2. Weltkrieg setzte sich die Tomate auch in den heimischen Gemüsegärten durch.
Gut für das Herz, gut für die Haut
Die Tomate bringt nicht nur Geschmack auf den Teller, sie kann auch mit wertvollem Inhalt punkten. Sie ist besonders reich an Vitamin C, Kalium und Folsäure und wirkt sich daher förderlich auf das Herz-Kreislauf-System sowie die Zellregeneration aus. Das in der Tomatenschale vorkommende Carotinoid Lycopin schützt die Zellmembranen und wirkt antioxidativ. Dadurch dass der Stoff sowohl fettlöslich als auch hitzelöslich ist, wirkt er auch in der verarbeiteten Form des Gemüses. Auch in der Krebsvorsorge sind die gesundheitsfördernden Eigenschaften der Tomate bereits Gegenstand zahlreicher Forschungen. Bei regelmäßigem Verzehr können Tomaten sogar die Sonnenbrand-Gefahr mindern. Das haben Forscher der Universität Düsseldorf in einer Studie bestätigt.
Ein gesunder Schlankmacher
Was kann die Tomate sonst noch? Sie ist ein unglaublich leckerer Snack für zwischendurch und bereichert in gekochter oder getrockneter Form unsere Vorratsküche. Wer sie lieber frisch ist, sollte sie am besten kühl und dunkel lagern, aber nicht im Kühlschrank, sonst verliert sie ihren guten Geschmack.
Wer sie selbst im Garten hat, mit viel Wasser und ein bisschen mit Liebe behandelt, der wird im Hochsommer mit einer reichlichen Ernte belohnt. Wenn die Tomatenfülle einsetzt, ist man zudem gut beraten sich mit Vorräten vom regionalen Bauern damit einzudecken und gleich ein paar Rezepte zur Konservierung bereit zu haben, damit man auch in der kalten Jahreszeit noch etwas von ihrem guten Geschmack und ihren wertvollen Inhaltsstoffen hat. Die Produzenten in der Umgebung konservieren selbstverständlich auch direkt für dich die Tomaten. z. B. als Tomatensalsa oder pasteurisierte Tomaten mit Basilikum.
Tipp
Tomatenpflanzen lassen sich ganz leicht selbst aus Samen ziehen. Dazu einfach ein paar Samen der Lieblingssorte aufheben und auf einem Taschentuch oder Küchenpapier trocknen lassen. In das Papier eingeschlagen können sie bis zur nächsten Pflanzsaison aufbewahrt werden.
Tomatenketchup-Rezept
4-5 kg Tomaten, 4 mittelgroße Zwiebeln, ½ Knoblauchknolle, 100 ml kaltgepresstes Olivenöl, 100 ml Apfelessig (naturtrüb), getrocknete oder noch besser frische Kräuter (bspw. Basilikum, Salbei, Petersilie, Schnittlauch, Majoran, Liebstöckel), 2 Lorbeerblätter, Oregano, Paprikapulver (süß und/oder scharf), Pfeffer, Salz, Zucker
Die Zwiebeln ganz fein hacken. Die Strünke von den Tomaten entfernen und durch ein Sieb streichen, um Haut und Kerne zu entfernen. Aus 4,5 kg Tomaten sollten etwa 4 Liter Saft übrig bleiben. Olivenöl in einem Topf erwärmen und die Zwiebeln glasig anschwitzen. Danach den Tomatensaft hinzugeben und kurz aufkochen lassen. Dann sofort die Hitze reduzieren. Knoblauchzehen pressen und mit den Kräutern und Gewürzen nach Geschmack untermischen. Zum Schluss noch Essig unterrühren. Wenn die Konsistenz dick genug ist, die Lorbeerblätter herausnehmen und das Ketchup in ausgekochte, saubere Schraubgläser abfüllen, verschließen und umgedreht auskühlen lassen.
Dieser Artikel ist für die App Direkt Regional (www.direkt-regional-com) entstanden. Die App, die Produzenten und Konsumenten miteinander verbindet.
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