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Zero Waste vs. Veganismus

Interessant fand ich im Rahmen eines Interviews zu hören, dass Zero Waste oft in Zusammenhang mit Veganismus gebracht wird. Oder umgekehrt. Ich hatte das intuitiv schon gespürt. Jetzt gab´s den Anlass darüber zu sprechen.

 

Spoiler: Meine Ernährung ist fleischreduziert. Zwei Mal in der Woche kommen Fleisch- und Wurstwaren auf den Teller. Bewusst konsumiert kommen diese in biologischer Qualität aus der Region. Ich weiß wo´s herkommt, welche Bäuerin dahinter steht, wie die Tiere aufgewachsenen sind, gehalten und geschlachtet werden. Selbiges gilt für andere tierische Produkte wie Eier oder Milchprodukte. 

Unabhängig davon kann (für mich) ein Zero Waste Leben auch ohne Veganismus funktionieren. Zero Waste hängt (für mich) nicht zwingend mit Veganismus zusammen.

Natürlich ist mir bewusst, dass Tierhaltung und Landwirtschaft ganz oft mit einem hohen Ressourcenverbrauch (z. B. Wasser) oder aber einer entsprechenden CO2-Bilanz in Verbindung gebracht wird. Doch, was kostet es an Ressourcen, die für die Herstellung von Ersatzprodukten, Supplements benötigt werden? Woher stammen deren Inhaltsstoffe? Wo bekomme ich das unverpackte oder im Mehrwegglas befindliche Sojagurt aus der Region? Ich habe das alles schon ausprobiert und ich hatte noch keine stichhaltigen Argument FÜR das Sojagurt o. ä. anstelle des Joghurts direkt von der Bäuerin am Markt, die alles unverpackt verkauft, erhalten. Hast du mir ein richtig gutes, wissenschaftlich untermauertes Argument DAFÜR? Ich bin offen für Vieles. 

 

Und was wäre unsere Region (Vorarlberg als westlichstes von Bergen geprägtes Bundesland in Österreich) ohne die Tierhaltung? Da gäbe es noch mehr Wälder, wenig (bis keinen) Tourismus, ein Vielfaches Mehr an importierten Lebensmitteln, vielleicht ein bisschen mehr Gemüse, Obst, Beeren, Nüssen. Wie siehst du das? Wie sähen die Bergregionen ohne Nutztiere aus? Wie könnten diese aussehen in deiner Vision?

 

Ja, bei der wissenschaftlichen Recherche zum Thema Veganismus wäre ich gerne schon ein Stückchen weiter was den CO2-Abdruck, Ressourcenverbrauch oder Ähnliches betrifft. In der Praxis z. B. bei der Zubereitung des Essens ist natürlich Vieles bereits automatisch vegan. Gerade wenn anstelle von Fertigprodukten auf frische Produkte zugegriffen wird.

Was ich weiß, ist das ich mit dem Nicht-Fliegen, Kein-Auto-Besitzen und selten Auto fahrend oder mit meinem energie- und ressourcenschonenden Leben schon ganz schön viel zu einem nachhaltigeren, klimaschützenden Leben und unsere wunderbare Mutter Erde beitrage.

Was ich in Social Media Kanälen überhaupt nicht mag, ist es etwas als „gut“ oder „schlecht“ zu bezeichnen. Denn: Alles steht in irgendeinem Kontext, in einem Zusammenhang. Und Jede/r befindet sich im Hier und Jetzt in einer gewissen Lebenssituation. Jede/r ist auf dem Weg (seiner persönlichen Entwicklung).

 

So hatte ich u. a. Gestationsdiabetes bzw. merke ich generell, dass mir zucker-/stärkehaltige Produkte nicht unbedingt gut tun. In diesem Zusammenhang spür(t)e ich allerdings auch, dass ich die Sache ohne Medikation (Insulin) schaffen möchte. Mir war Gemüse einfach zu wenig und brauchte etwas Nahrhaftes (in diesem Fall Fleisch) dazu.  Das meiste Obst (Fructose) ist ja bei Diabetes out, ebenso wie natürlich zucker- und stärkehaltige Dinge wie z. B. verschiedenste Getreide oder Fertigprodukte.

Auswärts essen gehe ich gerne, aber wirklich nur in ausgewählten Restaurants wo ich um die Qualität der kulinarischen Leckerbissen (gerne auch vegan) weiß. Mit wenigen Ausnahmen für Kind, Partner, wo ich dann zur veganen bzw. vegetarischen Alterative greife. Ich frage im Restaurants, Hütten u. ä. auch ganz bewusst: "Woher stammt dieses Produkt?" Wo wurde dieses Produkt bezogen?" Gerne gebe ich dann auch von meinen Erfahrungen einiges an Informationen im Gespräch weiter. Beispielsweise, dass es sich auf der Speisekarte gut machen würde, wenn dabei steht "Frisches, saisonales Marktgemüse von Musterhof, Musterort". Oder "Fluffiger Kaiserschmarren mit Eiern und Milch aus biologischer Produktion von Bauer Max Mustermann, Musterort". Anm. Das Gericht hat (für mich) oftmals nichts mit der ursprünglichen, österreichischen Speise zu tun, wenn Ei oder Milch in pulverisierter Fertigmischung sind. Und ein Hüttenwirt bei einer Wanderung im letzten Jahr hat (auf Nachfrage) eben heraus gestrichen, dass in dieser Portion vier frische Eier und Milch von Ich-Nicht-Mehr-Bauer aus dem nächsten Ort drinnen wären. Ok. Das war jetzt ein nicht veganer Exkurs. Dieses Beispiel ist mir nun einfach eingefallen. Als veganes Beispiel würden mir nun grad noch andere Hüttenwirte einfallen, die z. B. die kompletten Tomaten über einen regionalen Bauer beziehen und daraus den Jahresvorrat an hausgemachter Tomatensauce für die regionalen Nudeln oder das Chili sin/con Carne vorbereiten.

 

Das gute an der ganzen Sache des bewussten, unverpackten Einkaufen und achtsamen Essens: Der Gaumen wird mit der Zeit des wirklich total sensibilisiert. Ausprobieren kann ich nur empfehlen!

 

Um auf das Thema des Beitrages zurück zu kommen: Zero Waste hängt (für mich) nicht zwingend mit Veganismus zusammen.

Gerne hin und wieder die Rinderbrühe anstelle der Avocado aus dem Glashaus in Spanien.
Anm. Ich liebe Avocados. Ich mag Shrimps. In Spanien. Direkt am Meer. Und in Ausnahmefällen in Österreich.

 

#krautblog-Tipp

Check mal deinen CO2-Fußabdruck!
Das ganz unkompliziert unter z. B. unter www.mein-fussabdruck.at oder www.footprintcalculator.org.

Im zweiten Kalkulator siehst du auch gleich zu welchem Zeitpunkt DU DEINE Ressourcen für 2020 aufgebraucht hast.
Earth Overshoot Day (Welterschöpfungstag) im Jahr 2020: 29. Juli 2020

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